Aufarbeitung des Feldkreuzes am Wiesweg
Die Jesusfigur haben wir mit drei Mann demontieren müssen. Anders als erwartet bestand sie aus massivem Metall, das ein stattliches Gewicht mit sich brachte. Erwartet war ursprünglich eine geschnitzte Holzfigur. Nach kurzem Transportweg in die Werkstatt, ging es auch schon ans Werk.
In mehreren Arbeitsgängen wurde die Figur satt mit Abbeizer eingearbeitet und mit Einwirkzeit in Folien eingepackt. So konnten wir alte Lackschichten und Rost Stück für Stück lösen und mittels Hochdruckreiniger sowie Drahtbürsten händisch und maschinell aus jeder Unebenheit, Rundung und Vertiefung entfernen. Zwar war es eine mühsame Arbeit, die Lackreste aus dem Bart zu bürsten, jedoch lohnte sich das allemal. Unser Metall-Jesus hatte seinen blanken, rostfreien Urzustand wieder erreicht und konnte jetzt ordentlich mit einem korrosionsschützenden Dickschichtlack versehen werden.
Der auf epoxidester basierende Korrosionsschutzlack wurde in drei Schichten aufgetragen. Diese sind auch notwendig um eine herstellerkonforme und systemgetreue Schutzschicht zu bilden. Nachdem er durch den Korrosionsschutzlack seine Hautfarbe erlangt hatte, haben wir uns mit selbigem Material an das Nachmischen der Farben begeben, um die Farbtöne möglichst originalgetreu wieder herzustellen.
Neben der Hautfarbe haben wir einen Blauton für den Lendenschurz, einen Braunton für den Rosenkranz sowie seine Schrauben hergestellt. Auch ein Rotton für die Wunden durfte nicht fehlen. Bart, Rosenkranz und Lendenschurz wurden nun in je zwei Anstrichen mit Lack farblich abgesetzt und mühevoll von Hand herausgearbeitet. Bevor unser Jesus seinen Weg wieder zurück ans Kreuz fand, musste auch das Holzkreuz wieder aufgefrischt werden. Weil es keinen Strom am Waldrand gibt, musste das Holz händisch geschliffen und gröbere Risse ausgekittet werden.
Zum Anstrichaufbau gehört ein lösemittelhaltiger lmprägniergrund gegen Insekten, Bläue und Pilze. Anschließend wird das Holz dreimal bis zur vollständigen Sättigung mit einer öligen Mittelschichtlasur beschichtet. Da sich die alten Schrauben nur noch mittels eines Winkelschleifers entfernen ließen, fertigte die Schlosserei Mink drei neue Schrauben an. Mit drei Mitarbeitern hievten wir den Jesus ans Kreuz und schraubten ihn wieder fest. Im Nachgang wurden die Schmauchspuren vom Festschrauben ausgebessert und auch die Schrauben selbst noch dreimal im entsprechenden Ton beschichtet, was noch mehrere Anfahrten erforderlich machte. Alles in allem war es ein schönes Projekt, in das viel Zeit, Mühe und auch Herzblut investiert wurde. Ein toller Auftrag!
Volker Zimmermann, Malermeister
1998 legte Jochen Walter für die kath. Kirchengemeinde St.Cäcilia eine erste Dokumentation über die noch verbliebenen Feld- und Wegkreuze auf Dauchinger Gemarkung vor.
Eine Neuauflage stammt aus dem Jahre 2019.
Ein von Karlheinz Hoffmann 2015 initiierter Vorschlag an den Bürgerverein, sich für die Erhaltung und Pflege der letzten Dauchinger Feld- und Wegkreuze einzusetzen, führte dann zu folgender Satzungsergänzung im Jahr 2018:
„Zweck des Vereins ist insbesondere die Förderung von Bildung und Kultur im örtlichen Raum“.
Infolge der Satzungsergänzung konnte der Bürgerverein zunächst das Holzkreuz am Weilersbacher Weg und anschließend das Steinkreuz in der Friedhofstraße von Grund auf restaurieren lassen.
Dieses Kreuz ist einst von den Familien Bartler und Bucher im Zusammenhang mit dem Bau des Lankenbühlhofes errichtet worden und trägt die Jahreszahl 1964.
Durch Eigentümerwechsel und anderweitige Bebauung des Grundstückes wurde das Wegkreuz abgebaut und von Pfarrer Alexander Schleicher sichergestellt. Das von Wind und Wetter gezeichnete Kreuz wurde dann im Auftrag des Bürgervereins restauriert. Die Arbeit am Korpus übernahm Bildhauermeister Alfons Heimburger aus Niedereschach.
Das arg in Mitleidenschaft gezogene steinerne Kreuz an der Friedhofstraße wurde von Steinemeister Vogt aus Fischbach bis auf den Sockel abgetragen und nach dem Original restauriert. Im Jahr 2020 konnte das Kreuz wieder aufgerichtet werden. An der Finanzierung beteiligten sich neben dem Bürgerverein auch die Gemeinde Dauchingen sowie die Diözese Freiburg.
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